Hier ist gut Sein: Von der spektakulären Aussichtslage bis zur geschmackvollen Einrichtung stimmt einfach alles. Ein neues Haus mit zeitlosen Werten, sehr viel Klasse, Mut zur Farbe – und alles andere als Mainstream.
Wer bei Küssnacht die Autobahn verlässt und an der Hohlen Gasse vorbei auf der schmalen Landstrasse am Vierwaldstättersee entlang fährt, findet sich rasch in einer anderen Welt, in einer malerischen Bilderbuchschweiz. Hofläden bieten Eier und Eigenbrand an, zwischen blühenden Bäumen werben Tafeln für Wellnessoasen, und gebaut wird auch, Einfamilienhäuser genauso wie Überbauungen mit Terrassenwohnungen am Hang. Die idyllische Lage, die schöne Aussicht, die Nähe zu Luzern haben die Gegend zu einem Hot Spot der Immobilienbranche gemacht. Wohnen, wo andere Ferien machen, ist ein Privileg. Glücklich, wer in einem der kleinen Orte sein Traumhaus gefunden hat. Noch glücklicher, wenn es so wie dieses an einer ruhigen Privatstrasse in einem alten Wohnquartier liegt, an einem Hang mit herrlichem Rundblick über den See, von der Rigi über den Bürgenstock bis zum Pilatus.
Mut zur Farbe
Von aussen wirkt das Haus zurückhaltend, die Dimensionen und die inneren Werte offenbaren sich erst in den Wohnräumen. «Einige Möbelstücke haben wir an der Möbelmesse in Köln gefunden», so die Bauherrin. Daneben vermitteln stilvoll kombinierte Stoffe und Farben Wohnlichkeit, dekorativ platzierte Accessoires die persönliche Note. Die Farbwahl ist mutig: Mauve, Aubergine und Taupe, dunkles Holz und Stofftapeten sind gewagt, aber durch und durch harmonisch aufeinander abgestimmt. «Das Thema Farben wird oft vernachlässigt, dabei kostet eine farbige Wand gleich viel wie eine weisse», weiss die Bauherrin. «Auch eine weisse Wand hat eine Aussage und ist sichtbar. Leider haben viele Bauherren nicht den Mut, mit Farben eine Wohnlichkeit zu erschaffen. Allzu oft sieht man vor allem in der Schweiz nur weisse Wände.»
Ein Meisterstück
Die perfekt arrangierte Wohlfühlatmosphäre, einer Filmkulisse ähnlich, wo gleich Clarc Gable um die Ecke kommen könnte oder ein Mitglied des englischen Königshauses, ist aber nicht das Werk eines extern zugezogenen Einrichtungsprofis. Es ist die Handschrift der Bauherrin, die vor kurzem eine berufsbegleitende Ausbildung in Interior Design absolvierte und mit der Einrichtung der Villa ihr privates Meisterstück geleistet hat. Sie gestaltete das gesamte Interieur, war am Entwurf der Treppe im Stil der 1950er Jahre massgeblich beteiligt, auch die Bibliothek ist ihr Entwurf. Ein individuelles Detail ist die mit Leder überzogenen Ablage. Dasselbe Leder findet man am Esstisch, der eigentlich nur wegen des sehr kreativen Fusses angeschafft wurde. Die ursprüngliche Glasplatte wurde mit Leder überzogen und ist nun eines von vielen Lieblingsstücken. Das schönste Kompliment für das gelungene Gesamtwerk kommt – mit dem für das Anwesen typischen noblen Understatement – vom Herrn des Hauses: «Schön kuschelig» findet er sein neues Zuhause.
Die komplette Reportage über den Neubau, der altehrwürdige Noblesse und Behaglichkeit bietet, ist im Magazin DAS EINFAMILIENHAUS zu lesen. Die Ausgabe 4/2019 lässt sich online bestellen.
Text: Christine Vollmer, Fotos: Rado Varbanov
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 4/2019
Bezugsquellen:
Architektur Projektplanung
Kaspar Partner Architekten AG, Zürich
Projektausführung
KUB Architekten AG
6430 Schwyz
Inneneinrichtung
Krieger Interiors
6353 Weggis