Dichteres Bauen in der Schweiz

Hausbau im Wandel

Wenn die Bevölkerung wächst und Wohnraum knapp wird, heisst eine der Lösungen: verdichten. Doch wie bringt man Lebensqualität und verdichtetes Bauen zusammen? Baufritz, Pionier für ökologische Holzhäuser in der Schweiz, hat einige interessante Referenzobjekte umgesetzt.

Optimal den Platz genutzt: Das ökologisch nachhaltige Haus wurde von Baufritz gebaut und bietet den Bewohnern eine hohe Lebensqualität.
Optimal den Platz genutzt: Das ökologisch nachhaltige Haus wurde von Baufritz gebaut und bietet den Bewohnern eine hohe Lebensqualität.

Der steigende Bedarf an Wohnungen in der Schweiz ist ein bedeutendes Thema, über das in den letzten Jahren viel diskutiert wurde. Die Bevölkerung wächst kontinuierlich, doch es fehlt schon jetzt in vielen Städten und Gemeinden an Wohnraum. Wie kann verhindert werden, dass die Bebauung auf die landschaftlich schönen Gebiete ausgedehnt wird? Auch die Landwirtschaftsflächen sollen weitestgehend nicht bebaut werden, sondern nutzbar bleiben. Aus diesen Gründen gewinnt ein Konzept immer mehr an Bedeutung: die Verdichtung.

Verdichtung als Siedlungsgewinnung nach innen

Das Bundesamt für Raumentwicklung ARE hat sich zum Ziel gesetzt, neue Bau-Konzepte zu fördern, damit bereits vorhandene Siedlungsflächen besser genutzt werden können. Verdichtung heisst das Schlagwort und meint damit, höher oder näher an andere Gebäude zu bauen. Bereits 2012 wurde mit dem Raumplanungsgesetz hierfür die rechtliche Grundlage geschaffen.

Die Frage ist: Wie können die vorhandenen Flächen effektiver genutzt werden? Unter dem Namen «Siedlungsentwicklung nach innen» hat es sich der Bundesrat zur Aufgabe gemacht, eine bessere Nutzung der bereits vorhandenen Bauzonen zu ermöglichen und hier mehr Wohnraum zu schaffen. Der Blick fällt also auf vorhandene Siedlungsgebiete, auf ungenutzte Parzellen oder grosse Baulücken. Sie alle bieten zusätzlichen Platz zum Wohnen.

Was sind die Herausforderungen des dichten Bauens?
Der Plan für die zukünftige «Siedlungsentwicklung nach innen» bringt verschiedene Anforderungen mit sich, wenn das Verdichtungspotenzial ausgeschöpft werden soll:

  • Bauvorschriften (Beispiel: Können die Grenzabstände eingehalten werden?)
  • Nutzungsvorschriften (Beispiel: Dürfen in dem Bankenvierteil Wohnungen errichtet werden?)
  • Bestimmungen über die Eigentumsgarantie (Beispiel: Lassen Eigentümer ihr Bauland brach liegen?)
  • Konfliktvermeidung / Lärmschutz
  • Harmonisches Stadt- oder Ortsbild

Diese Herausforderungen können die Verdichtung eines Ortes erschweren. Aber es lohnt sich, mit verschiedenen Massnahmen und neuen Ansätzen diese Hindernisse anzugehen, um die vorhandenen Flächen zu bebauen. In einer Studie von 2018, die im Auftrag des Städteverbands publiziert worden ist, geht man davon aus, dass die Verdichtung Wohnungen für weitere 2,5 Millionen Menschen in der Schweiz bieten kann. Zusätzlich entstünde Platz für 1,89 Millionen weitere Beschäftigte.

Die «Haus-in-Haus»-Lösung des Architekten Hans-Georg-Stotz schafft Wohnraum für zwei Familien.
Die «Haus-in-Haus»-Lösung des Architekten Hans-Georg-Stotz schafft Wohnraum für zwei Familien.

Wie können Hausbauer im Sinne der Verdichtung agieren?
Wer ein Haus im Sinne der Verdichtung plant, fährt gut mit dem Bau eines Mehrgenerationenhauses oder neuer Formen wie einer Cluster-Wohnung (Wohnform, in der die Bewohner eigene Räume mit Bad und Kochnische haben, aber gemeinschaftlich eine Küche nutzen). Um zu verdichten, gibt es vielfältige Möglichkeiten und auch innovative Konzepte wie zum Beispiel die «Haus-in-Haus»-Lösung, die der Architekt Hans-Georg-Stotz umgesetzt hat. Dieses Mehrfamilienhaus kann auf engem Raum gebaut werden und bietet zwei Familien durch separate Eingänge maximale Freiheit.

Auch Einfamilienhäuser können im Sinne der Verdichtung geplant werden, wenn mit ihnen zum Beispiel engere Baulücken gefüllt werden. Wie dies gelingen kann, zeigt das Beispiel in einer Siedlung mit unterschiedlichen Hausformen. Der Hausdesigner Oliver Rehm erzählt: «Eine schmale Baulücke an einer abfallenden Strasse und strenge Bauvorschriften machten dieses Bauprojekt zu einem spannenden Ereignis. Es entstand ein repräsentatives und modernes Haus, das sich durch ein Pultdach perfekt an den niedrigen Bungalow und das höhergebaute Nachbarhaus anpasst.»

Das Einfamilienhaus mit Pultdach des Hausdesigners Oliver Rehm fügt sich perfekt zwischen die unterschiedlichen Nachbargebäude.
Das Einfamilienhaus mit Pultdach des Hausdesigners Oliver Rehm fügt sich perfekt zwischen die unterschiedlichen Nachbargebäude.

Wer innerhalb von Städten ein Eigenheim baut, muss die Bauten in der Nachbarschaft in die Architektur einbeziehen. Das kann eine Herausforderung sein, aber auch eine Chance, dem Eigenheim eine besondere Note zu verleihen. Beim modernen Stadthaus handelt es sich ebenfalls um einen «Lückenfüller», der aber in einem historischen Ortskern errichtet wurde. Der Architekt Hans-Georg Stotz sagt: „Besonderes Highlight bei diesem Projekt sind die zwei denkmalgeschützten Altbestand-Gebäude, die dem Neubau einen besonderen Stadthaus-Charm verleihen.»

Gelungenes Ensemble von Architekt Hans-Georg Stotz: alte Gebäude und Neubau im historischen Ortskern.
Gelungenes Ensemble von Architekt Hans-Georg Stotz: alte Gebäude und Neubau im historischen Ortskern.

Auch Bauprojekte, die Wohnen und Arbeiten vereinen, gewinnen im Zuge der Verdichtung an grosser Bedeutung. Im Kanton Bern befindet sich ein Gebäude, in dem sich neben den drei Wohnungen auch offen gestaltete Büroräume befinden. Das Besondere an diesem Haus ist, das es ursprünglich ein alter Bauernhof war, aus dem man viele Altmaterialien wiederverwenden konnte. Diese Möglichkeit der Umnutzung von Gebäuden kann gleichzeitig zu Verdichtung und einem besonderen Charme führen.

Wo vorher ein Bauernhof stand, ist ein neues Gebäude mit Wohn- und Arbeitsräumen entstanden. Das Besondere: Materialien des alten Hauses wurden wiederverwertet.
Wo vorher ein Bauernhof stand, ist ein neues Gebäude mit Wohn- und Arbeitsräumen entstanden. Das Besondere: Materialien des alten Hauses wurden wiederverwertet.

Verdichtung – eine Chance für Bauherren
Im Zuge der Verdichtung geht es nicht allein darum, quantitativ mehr Wohnraum zu schaffen. Ziel ist auch eine Verbesserung des Wohnraums durch innovative Ansätze, für die das Bundesamt für Raumentwicklung ARE Anreize schafft. So werden beispielsweise innovative Wohnformen wie
Mehrgenerationenhäuser, Clusterwohnungen als Mischform von WG und Kleinwohnung, Genossenschaftlicher Wohnungsbau und Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden oder freien Flächen gefördert.

Längst geht es bei der Verdichtung nicht mehr allein darum, vorhandene Flächen zu füllen. Die Qualität des Wohnens spielt ebenfalls eine Rolle und so richtet sich der Blick nicht allein auf Grossstädte, in denen bereits sehr dicht gebaut wird, sondern auch auf die Innenentwicklung von Bauzonen in kleineren Städten oder Agglomerationsgemeinden.

Die Chance der Verdichtung richtig nutzen
Viele innovative Hauskonzepte führen zur Verdichtung. Wichtig ist neben der «dichten Planung» neuer Wohneinheiten auch das Umfeld, in dem dicht besiedelt werden soll, denn die Qualität einer Siedlung zeichnet sich durch eine gute Infrastruktur aus. Schulen, Ärzte, öffentlicher Nahverkehr und Einkaufsmöglichkeiten müssen für die neuen Bewohner vorhanden und erreichbar sein. So steigt im Zuge der Verdichtung auch die Lebensqualität.

Über Baufritz
Nach dem Vorbild der Natur plant und realisiert Baufritz seit über 120 Jahren ökologisch nachhaltige Gebäude. Aus hochwertigen, schadstoffgeprüften Bau- und Dämmstoffen entstehen individuelle Architektenhäuser, die Mensch und Umwelt schützen. Geplant und realisiert werden Design- und Ökohäuser, Bungalows, Doppel- und Reihenhäuser sowie Mehrfamilien- und Mehrgenerationenhäuser nach dem Cradle-to-Cradle-Gedanken. Cradle to Cradle ist ein Konzept, das danach strebt, ökoeffektive Produkte zu entwickeln, die Teil eines nachhaltigen Kreislaufsystems sind.

Baufritz beschäftigt ca. 400 Mitarbeitende mit Firmensitz in Erkheim/Allgäu und Niederlassungen in der Schweiz und Grossbritannien. Dagmar Fritz-Kramer Dagmar Fritz-Kramer ist Geschäftsführerin und führt den Familienbetrieb in vierter Generation nach dem Cradle-to-Cradle-Gedanken. Für das Engagement rund um ein nachhaltiges, wohngesundes Leben erhält Baufritz immer wieder Auszeichnungen. Zum Beispiel wurde das Unternehmen vom Wirtschaftsmagazin «Capital» 2018 zum gesündesten Anbieter der Fertighausbranche gekürt.

Baufritz AG
87746 Erkheim / Allgäu, Deutschland (Firmensitz)
3661 Uetendorf / Thun (Niederlassung)

Text: PD, Baufritz

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