Gartenarbeit macht glücklich – sofern man es nicht übertreibt. Ein guter Anfang ins Gärtnerleben ist ein Kräutergarten. Er verspricht viel Erfolg bei wenig Einsatz und dazu noch Gaumenfreuden frisch auf den Tisch.
Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: «Willst Du einen Tag lang glücklich sein, betrinke dich. Willst Du eine Woche lang glücklich sein, schlachte ein Schwein. Willst Du ein Jahr lang glücklich sein, heirate. Willst Du aber ein Leben lang glücklich sein, werde Gärtner.» In dieser Aussage steckt eine gehörige Portion Wahrheit. Denn tatsächlich macht Gärtnern gesund – und zufrieden. Glücksforscher nennen es Flow, dieses Gefühl der völligen Konzentration, das alles andere um einen herum in den Hintergrund treten lässt. Kinder erleben es regelmässig beim Spielen. Warum das Hantieren in der Natur den Flow fördert? Experten wissen: Wer regelmässig gärtnert, trainiert die Fähigkeit, in einem Tätigkeitsrausch zu versinken; er tut etwas Nützliches, lebt im Einklang mit der Umwelt, bewegt sich und kann sich auch über die kleinen Dinge des Lebens wie eine aufblühende Pflanze freuen. Folglich suchen immer mehr Menschen ihr kleines, grünes Glück im Garten.
Einerseits halten Kräuter uns gesund, andererseits bringen sie Würze in unser Leben, respektive in unsere Speisen. Oft schafften sie beides. Diese Vorzüge überzeugen immer wieder. Um sie zu halten, braucht es weder Platz noch Zauberei, denn Kräuter gedeihen meist prächtig, sind sehr anspruchslos und damit gerade für Gartenneulinge hervorragend geeignet. Und wer glaubt, eigentlich keinen grünen Daumen zu haben und dass Gärtnern nicht wirklich sein Ding sei: Ein Kräutergarten als gärtnerischer Start geht immer, denn Kräuter sind sehr einfach zu pflegen, relativ anspruchslos, können den ganzen Sommer hindurch frisch geerntet werden und verfeinern jedes Gericht.
Weg mit der Uhr
Damit es Spass macht, im Garten zu arbeiten:
Der Autor Remo Vetter war von 1982 bis 2017 Geschäftsführer des Naturheilprodukte-Unternehmens A. Vogel. In der Schweiz, in England und Irland hat er zahlreiche Gärten gestaltet. Bekannt ist er auch durch seine langjährige Vortrags- und Seminartätigkeit im In- und Ausland über Nachhaltigkeit, Naturzusammenhänge, Entschleunigung und Sinnfindung sowie Auftritte in Radio, Fernsehen und Printmedien. Im AT Verlag ist 2018 sein Buch «The Lazy Gardener» erschienen. Er lebt seit 40 Jahren in Teufen/AR.
www.thelazygardener.ch
Mehr Tipps, wie sich ein Kräutergarten anlegen lässt, gibt es im Magazin DAS EINFAMILIENHAUS. Die Ausgabe 1/2022 lässt sich online bestellen.
Text: Remo Vetter, Fotos: Dave Brüllmann
aus: Das Einfamilienhaus, Heft Nr. 1/2022